Tee gilt als eines der ältesten Kulturgetränke. Seit mehreren tausend Jahren verarbeiten Menschen, zunächst beginnend in China, die Blätter dieser Pflanze zur Tee Herstellung. Systematisch gehört die ursprüngliche Teepflanze zur Gattung der Camellia sinensis und ist eine strauchartige, immergrüne Pflanze. Inzwischen gibt es viele Kreuzungen der ursprünglichen Teepflanze, die mit passenden Resistenzen ausgestattet angebaut werden.
Anbauen lässt sich die Pflanze aus Samen oder Setzlingen, meist in Hochlagen über 1.500 m der Tropengebiete, bei einer angenehmen Durchschnittstemperatur von 20 Grad. Zusätzlich dazu benötigt die Pflanze mindestens 125 cm Niederschlag pro Jahr. Nach der Pflanzung benötigt die Teepflanze Zeit, frühestens nach drei Jahren lassen sich die ersten Blätter zur weiteren Verarbeitung ernten. Die Lebenserwartung einer Pflanze beträgt zwischen 50 und 100 Jahren.
Die wichtigsten Anbaugebiete für Tee finden sich unter anderem in China, Indien und Sri Lanka. Während in China und Indien der meiste Tee im Land selbst vertrieben wird und nicht exportiert wird, exportiert Sri Lanka einen Großteil der Produktion.
In den Anbaugebieten werden die Blätter von Hand gepflückt. Für qualitativ hochwertigen Tee achten die Pflücker darauf, nur die Knospe jedes Triebes und die beiden obersten Blätter zu pflücken. Diese kleinsten Blätter enthalten gerechnet auf die Oberfläche das meiste Aroma.
Tee Herstellung – Die Schritte
Tee wird traditionell in losen Blättern hergestellt, die verbreiteten Teebeutel entstammen dagegen der industriellen, maschinellen Produktion in Großbetrieben.
Welken. Nach der Pflückung der Teeblätter beginnen diese zu welken. Dieser Schritt ist beim schwarzen, weißen und Oolong Tee erwünscht. Beim Welken startet die Austrocknung der Blätter. Das heißt Blattzellen haben keine Wasserzufuhr mehr, die den Druck in ihnen aufrecht erhalten kann, die Blätter trocknen aus und beginnen, weich zu werden. Das Welken fand traditionell in der Sonne statt. Inzwischen wird es meist in Welkhallen bei konstanter Temperatur (20-22 Grad) durchgeführt. Hierbei wird auf eine gute Lüftung der Blätter geachtet. Meist welken die Teeblätter in speziellen Welktrögen oder auf einem Fließband.
Rollen. Im Anschluss an das Welken werden die Teeblätter – inzwischen meist maschinell – gerollt, um Aromastoffe und ätherische Öle aus ihnen zu lösen. Beim Rollen brechen die Zellen der Blätter auf, aus denen diese Aromen gelöst werden.
Fermentieren. Beim Fermentieren oder Oxidieren an feuchter, warmer Luft erhalten die Teeblätter beim schwarzen Tee ihre typische, kupferrote Färbung. Sobald die Teeblätter ihren typischen Geruch ausbilden, wird die Fermentation beendet. Denn eine weitere Oxidation würde zum Verlust des Aromas führen und die Blätter “verbrennen”. Der Oxidationsschritt wird beim grünen und weißen Tee übersprungen, diese Tees werden nicht fermentiert. Beim Oolong Tee findet lediglich eine Teiloxidation statt.
Trocknen. Nach der Oxidation werden die Blätter mit heißer Luft getrocknet. Je nach Art des Tees dauert die Art der Trocknung unterschiedlich lange an. Am Schluss werden die Blätter wieder abgekühlt.
Sieben und sortieren. Die Teeblätter werden nun, meist mit Sieben, nach Größe und damit nach Qualität sortiert. Hierbei werden sie unter anderem in Blatt-Tees (vollständige Blätter für losen Tee) sowie Broken Teas (gebrochene Blätter für Teebeute) eingeteilt. Je kleiner die Blätter sind, desto mehr Aroma besitzen sie pro Oberfläche.
Weiterverarbeitung
Nach diesen Schritten ist die eigentliche Tee Herstellung abgeschlossen. Einige Tees werden noch gesondert weiterverarbeitet, zum Beispiel besonders aromatisiert. Unter anderem kommt beim Jasmin Tee das Aroma der Jasmin-Blüten zum Einsatz, der bekannte Earl Gray Tee wird mit der Bergamotte aromatisiert.
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